Tipps für Neueinsteiger in den Modellflug

                     

Modell nach dem "Baumknuddeln"



Beratung annehmen

Bevor ein Neueinsteiger in den Modellflug wahllos ein Flugmodell und eine RC-Anlage kauft, empfehlen wir, einmal Rücksprache mit einem Mitglied des FMC zu halten. Wir können meistens Auskunft über Sinn und Unsinn von Modellflug-Equipment geben. Ebenso wird Sie ein seriöser Fachhandel entsprechend gut beraten.
Nutzen Sie den Einkauf über das Internet erst dann, wenn Sie über fortgeschrittene Kenntnisse verfügen. Übers Internet oder per Auktion gekaufte Modellsportartikel sind auf den ersten Blick vermeintlich billiger als im Modellbau-Fachhandel, jedoch besteht mangels Beratung die Gefahr, dass Sie falsche oder ungeeignete Artikel kaufen. Zum Beispiel Empfänger, die nur für den Indoor-Betrieb geeignet sind, oder Komplettsets, für die es keine Ersatzteile gibt...

Wir haben in der weitern Umgebung bemühte Fachhändler. Wenn also ein Fachhändler Sie beraten hat, seien Sie so fair und kaufen dann auch bei ihm. Er hat seine Arbeitszeit investiert und sich die Marge am Verkauf damit verdient. Übrigens: Bei qualitativ höherwertigen Markenprodukten ist die Preisdifferenz zwischen lokalem Händler und einem Internetvertrieb meistens vernachlässigbar.

Fliegen lernen
Mit einem Flugsimulator erlernt man nicht unbedingt das Fliegen in all seinen Variationen. Hier hilft nur viel Praxiserfahrung. Trotzdem ist ein professioneller Modellflugsimulator eine große Hilfe, die ersten Schritte halbwegs unbeschadet zu überstehen. Auch für die initiale Einübung neuer Flugfiguren kann er gut verwendet werden. Die Wirklichkeit kann er jedoch nicht nachbilden – eben nur simulieren. Gute Flug-Simulatoren sind für ca. €200 zu haben. Raubkopie ist nicht - sie haben alle einen Hardware-Schutz. Einen recht brauchbaren frei erhältlichen Flugsimulator für die ersten Übungen findet man auf der Seite von Multiplex (Software | MULTIPLEX (multiplex-rc.de)).

Für die erfolgreiche Unterstützung beim Erlernen des Modellfliegens empfiehlt es sich, Mitglieder des FMC anzusprechen, oder vielleicht sogar eine professionelle Flugschule zu besuchen.
Mit speziellen Lehrer-Schüler-Fernsteuerungssystemen kann der Fluglehrer dem Schüler nach und nach die einzelnen Steuerungsbefehle übergeben, bis dieser sicher starten, fliegen und landen kann.

Steuer-Modes
Zur Steuerung eines Modells gibt es für die Sender vier verschiedene Steuermodes, deren Verwendung grundsätzlich „Geschmackssache“ ist. Unter dem Steuer-Mode versteht man das Belegungsmuster der Hauptruderfunktionen auf die Knüppel der Fernsteueranlage. Welcher Steuermode verwendet wird, ist in den meisten Fernsteuerung frei wählbar. Flugschüler richten sich meist nach dem Steuermode des Fluglehrers, damit dieser im Zweifelsfalle behilflich sein kann oder in das Geschehen eingreifen kann – moderne Lehrer-Schüler-Schaltungen können aber auch darauf verzichten. Im FMC fliegen sehr viele Kameraden mit dem sog. Mode 4, d.h. Querruder und Gas links mit Vollgas nach vorne und Höhen- und Seitenruder rechts.

Auf jeden Fall empfehlen wir dringend, dass ein Steuermode zu wählen ist, bei dem die wichtigsten Hauptfunktionen auf zwei verschiedenen Knüppeln bedient werden. Das meint: Querruder und Höhenruder trennen bzw. Seitenruder und Höhenruder trennen, wenn kein Querruder vorhanden ist.

Eine kleine, unverbindliche Modellempfehlung
Grundsätzliches:
Für den Modellflug empfiehlt es sich, eine 2,4 GHz-RC-Anlage einzusetzen. Das ist der aktuelle Stand der Technik. Alternativ können auch 35 MHz-Anlagen eingesetzt werden. Nur der 35-MHz-Bereich (A- und B-Band) ist ausschließlich für den Modellflugbetrieb reserviert. 
Eine Frequenzbelegungsübersicht der Mitglieder des FMC ist im Geräteschuppen ausgehängt und ermöglicht einen raschen Überblick, welche Kanäle am häufigsten bzw. am wenigsten in unserem Verein benutzt werden.
Neueinsteiger sollten nicht mit sehr kleinen Flugmodellen oder Hubschraubern beginnen. Kleine Modelle sind in der Regel sehr "kippelig" und der unerfahrene Pilot mit plötzlichen "Aktionen" des Flugmodells überfordert. Ein Einsteigermodell sollte mit einem Gewicht zwischen 1kg und 2kg aufwarten. Sicherlich sind am Markt viele sehr gut geeignete Modelle für Anfänger vorhanden. Als Beispiel für eine passende Größe seien hier die beiden Modelle von Multiplex „Twinstar II“ und „Easy-Glider“ genannt. Kleiner sollten sie für Anfänger nicht sein. Bei den Antriebskomponenten sollten wo immer möglich Brushless-Motoren und LiPo-Akkus eingesetzt werden. Natürlich kann man auch billigere Komponenten einsetzen - oft sind sie bei den für Einsteiger geeigneten Modellen im Baukasten enthalten. Sobald man jedoch ein paar Schritte weiter ist, wächst man aus den Teilen raus und kann sie dann nur noch wegwerfen. Wer gleich die modernen Systeme gekauft hat, wird sie gerne in Nachfolgeprojekten mal wieder verwenden.


Grundregeln
Offene Fragen zum Zusammenbau des Modells oder zur Einrichtung der RC-Anlage sollten mit erfahrenen Mitgliedern des Vereins geklärt werden.
Bevor ein Flugmodell in die Luft gebracht wird, ist eine entsprechende Versicherung abzuschließen.
Bevor ein Flugmodell in die Luft gebracht wird, sollte es durch ein erfahrenes Vereinsmitglied auf seine Flugtauglichkeit geprüft werden.
Vor Einschalten des Senders ist beim FMC grundsätzlich ein Eintrag in den Flugleiterbericht erforderlich und die Frequenzmarke von der Frequenztafel zu nehmen! Bei einer Frequenz-Doppelbelegung ist der Betrieb mit dem anderen Mitglied unbedingt persönlich abzustimmen!
Bei den ersten Alleinflügen sollte ein erfahrenes Mitglied, das den gleichen Steuermode der Fernsteuerung beherrscht, anwesend sein.
Die ersten Flüge sollten bei ruhigem Wetter und bei wenig Flugbetrieb stattfinden.

Infos für die "Wilde Wiese"
Auch wenn Flugmodelle "nur mal eben" auf der "wilden Wiese" geflogen werden, ist der Abschluss einer dafür ausgelegten Versicherung (z.B. beim DMFV) obligatorisch. Wer nicht versichert ist, handelt ordnungswidrig. Übrigens haften die meisten "normalen" Haftpflichtversicherungen nicht für etwaige Schäden durch ein Flugmodell!

Wer auf einem fremden Grundstück sein Flugmodell starten möchte, benötigt die Erlaubnis des Grundstückeigentümers. Für Verbrenner-betriebene Flugmodelle gelten darüber hinaus noch spezielle Vorschriften, bezüglich des Abstandes zu Wohnhäusern und Verkehrswegen.

Halten Sie mit jedem Flugmodell, egal ob groß oder klein, immer einen Sicherheitsabstand zu Personen oder Tieren ein! Überfliegen Sie auch keine Straßen, Wege oder Häuser!
Landen Sie unverzüglich Ihr Modell, sobald Funktionsstörungen auftreten!
Starten Sie Ihr Modell auf keinen Fall bei Funkstörungen!

Wartung & Pflege
Nach jedem Flug sollte das Modell auf etwaige Schäden hin untersucht werden. Ganz besondere Aufmerksamkeit ist dem Antrieb, den RC-Komponenten und den Kabeln zu widmen. Bereits bei geringsten "Unregelmäßigkeiten" im Flug empfiehlt es sich, das Modell sofort zu landen und auf Schäden zu untersuchen.
Auch der Sender sollte regelmäßig auf volle Funktionsfähigkeit überprüft werden! Schwach werdende Akkus sollten frühzeitig ausgetauscht werden. Ein neues Akku-Pack ist meistens billiger als ein neues Modell. Spätestens wenn aufgrund des alten Akku-Packs das Modell zu Bruch ging, kaufen Sie ohnehin einen neuen Akku…
Ein regelmäßiger Reichweitentest mit eingeschobener Senderantenne gibt Auskunft über den Zustand des Senders und der Empfangsanlage. Ohne "Zappler" sollten 50 Meter Abstand erreicht werden.
"Verbesserungen" an einem Flugmodell sollten vorher unbedingt mit einem erfahrenen Modellpiloten besprochen werden, da ansonsten immer die Gefahr der "Verschlimmbesserung" besteht und das Modell eventuell schlechter fliegt oder sogar nicht mehr steuerbar ist.
Reparaturen sind sehr sorgfältig und mit geeigneten Materialien durchzuführen. Bei Jugendlichen sollte ein erfahrener Modellpilot die Reparatur überprüfen.
Beim FMC kann übrigens der Flugleiter ggf. ein Flugverbot für nicht ordnungsgemäße/flugtaugliche Flugmodelle erteilen.

Transport
Wer sein Modell und seine Fernsteuerung achtlos in den Kofferraum wirft, darf sich nicht wundern, wenn sein Modell beim nächsten Mal nicht richtig funktioniert. Es muss kein Luxuskoffer sein, in dem Sender und weiteres Zubehör transportiert werden. Eine normale Kunststoffbox oder Holzkiste genügen für den Anfang. Ein paar zurecht geschnittene Schaumstoffklötze verhindern Beschädigungen am Modell während des Transportes. Luftpolsterfolien verhindern Beschädigungen an Tragflächen.
Akkus und Batterien sollten kurzschlusssicher untergebracht sein. Da beim Elektroflug im Laufe eines Flugtages die Flugakkus mehrmals aufgeladen werden, empfiehlt sich die Mitnahme eines separaten 12-Volt-Akkus, damit es hinterher keine bösen Überraschungen beim Starten des Autos gibt.

Akkus verlieren in der Kälte rapide an Leistungsfähigkeit. Im Winter kann ein beheizter Koffer für den Transport der LiPo-Akkus die Leistung spürbar positiv beeinflussen. Wie ein beheizter Koffer gebaut werden kann, ist auf dieser Webseite nachzulesen: Siehe "Heizung für die LiPos".

Sonstige Ausrüstung
Wichtigstes Utensil ist eine gute Sonnenbrille. Sie soll nicht nur die Augen schützen, sondern auch eine sehr gute Erkennbarkeit des Flugmodells in der Luft gewährleisten. Eine Kappe schützt vor roten Köpfen und vor tief stehender Sonne beim Fliegen.

Modellfliegen ist kein hektischer Sport! In einem bequemen Klappstuhl lässt es sich bestens und relaxt fachsimpeln oder ausruhen. Ein Sonnenschirm schützt vor intensiver Sonnenbestrahlung und auch die Elektronik vor Erhitzung. Im Gerätecontainer des FMC steht einiges für die Bequemlichkeit der Piloten zur Verfügung.